Die Hitzewelle - ein etwas anderer Almsommer...

Ein Almsommer ist ja immer wieder eine Herausforderung für Mensch & Tier, aber der Sommer 2018 war schon sehr speziell. Obwohl wir einen sehr guten und schneereichen Winter hatten startet derAlmsommer heuer sehr früh. Bedingt durch den warmen April hatten wir einen starken und guten Grasaufwuchs.
Und so waren die meisten Almen heuer bereits 2 Wochen früher mit dem Almauftrieb der Tiere dran.
Wir trieben unsere Kühe heur so früh wie noch nie am 2 Mai auf unsere eigene Alm.
Die 24 Tiere benötigen für diese Strecke ca. 1h 45min.

Es ist immer wieder sehr schön zu beobachten, wie die älteren Kühe schon nervös werden wenn am Vortag vom Auftrieb jede ihre Glocke bekommt, dann wissen sie genau was morgen passiert.
Die Kühe finden sich auf der Alm auch wieder schnell zu recht und genießen die Sommerfrische.

Die anhaltende Trockenheit und  die sehr warmen Temperaturen waren im Hochsommer dann aber auch eine Herausforderung.
Milchkühe mögen solch hohe Temperaturen nicht wirklich.
Der „Wohlfühlbereich“ einer Kuh liegt bei ca 7 - 17 Grad, leichten Nieselregen mögen die vierbeinigen Damen besonders gern.

Damit der „Hitzestress“ auf unserer doch sehr nieder gelegenen Alm (1100m) für Berta, Gräfin, Klara und Co. nicht zu hoch war, sind die Kühe in der Nacht auf der Weide und tagsüber im Stall. Zweimal täglich werden sie gemolken.
Den Wasserbedarf von Rindern zu decken ist bei so niederschlagsarmen Sommern natürlich eine große Herausforderung - bis zu 120Liter frisches Wasser braucht 1 Kuh!! täglich.

Generell sind die Werte eine Kuh sehr beeindruckend: (pro Tag)
🐮 ca.600 - 700kg Lebendgewicht 
🐮 ca. 120Liter Wasser 
🐮 40 - 50kg Futteraufnahme 
🐮 ca.150 - 200Liter  Pansenvolumen (Hauptmagen der Kuh)
🐮.ca. 200 Liter Speichel werden durchs Wiederkäuen produziert

Die Tiere verbrauchen bei hohen Temperaturen natürlich wesentlich mehr Energie zum Kühlem und dadurch kann es zur Verminderung der Milchleistung kommen. 
Die Hörner der Kühe dienen dabei als Kühlrippen, den es ist nicht zufällig das Kühe in Afrika längere Hörner haben als bei uns (aber Hörner sind ein sehr spannendes Thema das wede ich euch in einem der nächsten Einträge erzählen).

Durch die Trockenheit und den Futtermangel haben wir unsere Kühe heuer etwas früher als geplant von der Alm geholt.
Jetzt dürfen sie zuhause das frische Weidegras und Heu genießen.......




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